Esel

Umfrage zur Eselhaltung und –gesundheit in der Schweiz

Esel

Asines metabolisches Syndrom

Esel in Europa neigen zu Übergewicht, da sie meist durch unsere reichhaltige Fütterung mit Nährstoffen überversorgt sind. Übergewicht kann den Esel jedoch krank machen und eine hormonelle Störung hervorrufen, das Asine Metabolische Syndrom. Dieses Syndrom zieht häufig Hufrehe nach sich und kann deswegen für den Esel ernstzunehmende Folgen haben.

Cushing

Eine weitere bedeutsame hormonelle Erkrankung des in der Regel älteren Esels ist Cushing, welche einhergeht mit Apathie, langem Fell teils Gewichtsverlust sowie einer besonderen Ausprägung eines Hängebauchs und der Entwicklung einer Hufrehe.

Hufrehe

Hufrehe beim Esel ist oft schwer zu erkennen, da Esel viel weniger deutliche klinische Anzeichen dafür zeigen als Pferde. Dennoch sollte die Erkrankung sehr ernst genommen werden: Hufrehe kann, wenn fortgeschritten, die Lebensqualität betroffener Esel so stark einschränken, dass eine Euthanasie empfohlen werden muss.

Aktuelle Studie

Metabolische Erkrankungen

"Wir hoffen, dass wir mit unserer Studie einen Beitrag leisten können, um die Eselmedizin auch unter Praxisbedingungen zu verbessern."

 

 

Die Forschung zu Eselkrankheiten steckt noch in den Kinderschuhen. Die Datenlage zum Asinen metabolischen Syndrom und Cushing ist schwach. Ein grosses Problem ist hierbei auch, dass beim Esel verlässliche Normalwerte der beim metabolischen Syndrom und Cushing involvierten Hormone fehlen. Mit unserer geplanten Studie wollen wir genau dieses Problem angehen und ausserdem noch wertvolle Informationen zum klinischen Erscheinungsbild der hormonellen Störungen und der sie häufig begleitenden Hufrehe sammeln. 

Oberster Grundsatz unserer Forschung ist, dass die involvierten Esel möglichst wenig Stress ausgesetzt sind. Alle Untersuchungen werden bei Ihnen vor Ort durchgeführt und benötigen keine Sedation. Die Befunde der Untersuchung werden Ihnen mitgeteilt. Da es sich um eine wissenschaftliche Studie handelt, müssen Sie jedoch damit rechnen, dass Sie die Resultate, besonders die der Laboruntersuchungen, verzögert erhalten. Für Sie entstehen keinerlei Kosten. Die Studie wird in 3 Phasen aufgeteilt sein:

 

Phase 1 - Mai bis Oktober 2024

Durchgeführte Untersuchungen

Alle Untersuchungen werden bei Ihnen vor Ort durchgeführt und benötigen keine Sedation.

  • Untersuchung auf chronischen Schmerzen anhand einer Schmerzskala
  • Klinische Untersuchung (unter Anderem Auskultation von Herz und Lunge, Messung von nicht-invasivem Blutdruck)
  • Beurteilung vom Nährzustand, inklusive Messung der Dicke des Fettgewebes mittels Ultraschall (hierfür müssen kleine Felder geschoren werden)
  • Lahmheitsuntersuchung inklusive Röntgenaufnahmen der Hufe
  • Kotprobenuntersuchung

 

Basierend auf den Untersuchungsergebnissen werden wir geeignete Esel für Phase 2 und 3 auswählen. D.h. nicht alle Esel können in Phase 2 und 3 aufgenommen werden.

Phase 2 - Dezember 2024 bis November 2025

Die Blutentnahme im Stall findet 4x statt: 1x pro Jahreszeit und muss am Vormittag durchgeführt werden. 

In den Blutproben wird das Hormonprofil Ihres Esels analysiert. Zu einem Untersuchungszeitpunkt wird das Hormonprofil vor und nach einer standardisierten oralen Gabe von Kohlenhydraten gemessen.

Wichtig: Es sollte möglich sein, dass in der Nacht vor den Blutentnahmen (und bis zu den Blutentnahmen im Laufe des Vormittags) nur 1.5kg Heu pro Esel zur Verfügung steht und kein Weidegang erlaubt wird.

Die Befunde der Untersuchung werden Ihnen mitgeteilt. Da es sich um eine wissenschaftliche Studie handelt, müssen Sie jedoch damit rechnen, dass Sie die Resultate, besonders die der Laboruntersuchungen, verzögert erhalten.

Phase 3 - Juni bis August 2025 und Dezember 2025 bis Februar 2026

Auswahl von Eseln mit Anzeichen von Hufrehe (auf dem Röntgenbild) und gesunden Kontrolleseln: das Bewegungsmuster von Eseln mit und ohne Hufrehe wird mithilfe eines GPS-Trackers/ Bewegungssensors aufgezeichnet. Die Esel haben während der Aufzeichnungszeit keinerlei Einschränkungen und können sich wie gewohnt bewegen. Geplant sind insgesamt zwei mehrtägige Aufzeichnungszyklen, einmal im Winter und einmal im Sommer

Kontakt:

Solange Oesch

solange.oesch@unibe.ch

075 500 08 40 (telefonisch oder per WhatsApp)